Müller – Thurgau


Goldriesling


Gutedel


Weißburgunder


Riesling


Kerner

 
 



 

Weißweine

Müller – Thurgau
Prof. Hermann Müller, aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz,
züchtete im Jahr 1882 diese nach Ihm benannte Rebsorte in
Geisenheim. Sie galt jahrelang als eine Kreuzung Riesling und
Silvaner. Entsprechend den neuesten Erkenntnissen der Genforsch-
ung ist es aber tatsächlich eine Kreuzung Riesling und Gutedel. Im
Jahr 1923 oder 1924 ist ihr erster Anbau durch den Weinbaurat
Pfeiffer in der Lößnitz, höstwahrscheinlich im Wackerbarthschen
Weinberg, nachweisbar. Die große Ausbreitung dieser Rebsorte in
Sachsen begann Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre unseres
letzten Jahrhunderts. Frühe Reife, vergleichsweise geringe Lage-
ansprüche und weitestgehende Ertragsstabilität verhalfen dem Müller-Thurgau zu großer Bedeutung und Beliebtheit. Selbst in schlechten Jahren bringt diese Sorte noch ansprechende Ernten und Qualitäten. Die Weine sind blumig und fruchtig mit einem leichten Muskatton. Sie eignen sich hervorragend als Schoppen-
weine.


Goldriesling
Eine Besonderheit im Weinbau Sachsens ist der Goldriesling. Diese
aus dem Elsass stammende, von Christian Oberlin in Colmar Ende
des vorigen Jahrhunderts gezüchtete Rebsorte, gibt es nur noch in
unserm Anbaugebiet. Sie ist aus einer Kreuzung von Riesling und
der französischen Keltertraube Courtiller musque entstanden. Da
sie verhältnismäßig spät austreibt und bereits eine Woche vor dem
Müller-Thurgau gelesen wird, eignet sie sich besonders für den
Anbau in spätfrostgefährdeten Lagen.
Die Weine des Goldriesling haben ein feinwürziges Bukett und sind
hervorragend als Schoppenweine geeignet.


Gutedel
Der Gutedel gehört zu den ältesten Rebsorten. Man soll ihn bereits
vor 2800 Jahren in Ägypten angebaut haben. Durch die Römer soll
er dann nach Europa gebracht worden sein. Vor zweihundert Jah-
ren gehörte der Gutedel zu den bevorzugt angebauten Rebsorten
in Sachsen.
Heute beschränkt sich der Anbauwert des Gutedels weitgehend auf
kleinere Parzellen, Weinbergsmau­ern und Hausspaliere.
Der Ertrag ist in guten Weinbaujahren hoch. Die Weine des Gutedels sind hervorragend als Schoppenweine geeignet.


Weißburgunder
Der Weiße Burgunder gehört gleich dem Traminer zu den Spitzen-
rebsorten in Sachsen. Neben dem Müller-Thurgau ist er die am
häufigsten angebaute Rebsorte.
Der Weiße Burgunder ist eine Mutation aus der vielfältigen Bur-
gunderfamilie. Zu welchem Zeit­punkt diese Rebsorte in Sachsen
heimisch wurde, ist heute nicht mehr nachweisbar. Auf alle Fälle
gehörte sie bereits 1750 zu den empfohlenen Rebsorten. Eventuell
haben fränkische Siedler sie mit ins Elbtal gebracht. Warme und
steile Südhänge sagen dem Weißen Burgunder besonders zu. Die
Weine sind von Gehalt und Körper mittel bis kräftig und eignen sich
hervorragend für Prädikatsweine.


Riesling
Unbestritten stellt auch in Sachsen der Riesling eine wertvolle
weiße Rebsorte dar. Unter Berücksichtigung der besonderen klima-
tischen Bedingungen sind ihm die besten, meist terrassierten
Lagen in unserem Anbaugebiet vorbehalten.
Bereits 1649 wird über den Anbau des “Rüstling­Stegl” am Gorren-
berg im Elstertal berichtet. Von besonderen Ausnahmen abge-
sehen, findet die Weinlese in Sachsen mit dem Riesling zu einem
Zeitpunkt ihren Abschluss, wenn bereits goldenes Weinlaub im
Spätherbst vom nahenden Winter kündigt.
Rieslingweine zeichnen sich durch feine Rasse und Eleganz, sowie
ein an Pfirsich erinnerndes Bukett aus. Unterschiedliche Jahrgänge
und Bodenarten verfeinern den Riesling in seinen Nuancen.


Kerner
Der Kerner ist eine Züchtung der staatlichen Lehr- und Versuchs-
anstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg, gekreuzt aus den
Rebsorten Trollinger x Riesling. Der Name der Rebsorte ist eine
Referenz an den württembergischen Arzt und Dichter Justinius
Kerner.
Der Kerner ist die wichtigste in Sachsen angebaute Neuzüchtung,
und wurde Ende der 60er Jahre zuerst in Radebeul eingeführt. Er
hat, trotz mancher Probleme im Anbau, eine große Verbreitung
gefunden, da er ein rieslingähnlicher Wein ist und auch in schlech-
teren Jahren vergleichsweise gute Qualitäten bringt.
Die Weine des Kerner sind frisch, fruchtig und rassig, gelegentlich
haben sie einen leichten Muskatton.

Morio Muskat
Für Liebhaber von würzigen und muskatigen Weinen ist
der Morio Muskat ein willkommener Tropfen. Da die Reife
klimaabhängiger als bei anderen Sorten ist, kann er in
guten Jahren recht wuchtig sein und bei großer Fülle ein
ansprechendes Muskatbukett besitzen.

Bacchus
Die Rebe ist eine Kreuzung zwischen Silvaner, Riesling und
Müller-Thurgau. Der Wein zeichnet sich durch ein inten-
sives, arteigenes Bukett aus, das an schwarze Johannis-
beeren erinnert.

Scheurebe
Eine weitere Züchtung, die vor ungefähr dreißig Jahren im kleinen
Umfang im Elbtal Einzug gehalten hat, ist die Scheurebe. Die
Kreuzung aus den beiden Standardsorten Silvaner x Riesling erhielt
ihren Namen von dem Züchter Konrad Scheu. Steile, nicht allzu
trockene Südhänge garantieren hohe Weinqualitäten.
Die Weine haben eine rassige Säure und ein an schwarze Johan-
nisbeeren erinnerndes Bukett.


Grauburgunder
Bei Grauburgunder und Ruländer handelt es sich um die gleiche
Rebsorte. Betont körperreiche und vollmundige Weine werden vor-
zugsweise unter dem Namen Ruländer vermarktet. Trockene und
markant säurereiche Weine werden als Grauer Burgunder an-
geboten.
Vor 150 Jahren war der Ruländer einer der “großen Weine” und
gehörte insbesondere auch in Sachsen zu den Spitzenqualitäten.
Mit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ging der Anbau jedoch
zugunsten ertragreicher Rebsorten zurück. Der Wein verlor an
Image und Bedeutung. Der Ruländer ist wahrscheinlich aus einer
Mutation des Blauen Spätburgunders entstanden. So findet man
bei der Lese häufig innerhalb einer Traube blaue und weiße
Beeren. Zum Teil sind auch einzelne Beeren noch verschieden-
farbig. In Deutschland wurde diese Rebsorte um 1711 von einem
Kaufmann Ruland aus Speyer bekannt gemacht und nach ihm
benannt. Man ist in Sachsen bemüht, das Image dieses Weines
wieder aufzubessern, zumal in guten Jahren sehr beachtliche
Qualitäten erreicht werden.
Ruländerweine sind sehr gehaltvoll und erinnern insbesondere
nach längerer Lagerung mit Ihrem Bukett ein wenig an Honig.

Ruländer
Der Ruländer gehört neben dem Traminer zu besten Rebsorten in Sachsen. Seine feurigen Weine mit ihrem vollen Bukett schaffen eine festliche Stimmung und versprechen einen wahren Genuss.
Bei Ruländer und Grau-
burgunder handelt es sich um die gleiche Rebsorte.


Traminer
Wie in den anderen deutschen Anbaugebieten der Riesling, gilt bei
uns der Traminer als Inbegriff der Qualität sächsischer Weine. Er
gehört zu den ältesten Rebsorten in unserem Lande und wurde
1774 zum ersten Mal eindeutig erwähnt. Seinen Ursprung soll die
Rebsorte in Südtirol, im kleinen Ort Tramin, haben. Die Weine sind
aromatisch und erinnern in ihrem Duft oft an Rosen. Obwohl der
Traminer in nahezu allen Lagen Sachsens angebaut wird, gibt es
bevorzugte Standorte, wie zum Beispiel das Rosengründchen in
Meißen und den Proschwitzer Katzensprung. Besonders günstig
sind die warmen Lößböden in den Steillagen, da sie auch in
trockenen Jahren noch ausreichende Wasserreserven besitzen. Auf
extrem leichten Böden sind in solchen Jahren Mindererträge durch
Verrieselung, d. h. ungleiche Traubenausbildung zu erwarten.


Rotweine

Spätburgunder
Aus den Trauben des Blauen Spätburgunders werden die edelsten
Rotweine erzeugt. Seit alters her hat diese Rebsorte den Weinbau
in Sachsen geprägt. Nachweisbar ist, daß vor 150 Jahren auf dem
Pillnitzer Königlichen Weinberg vorwiegend rote Rebsorten, haupt-
sächlich Blauer Spätburgunder, angebaut wurden.
Die Weine des Blauen Spätburgunders sind vollmundig, samtig und
in ihrer Farbe feurigen Rubinen vergleichbar.


Portugieser
Der Portugieser gehört zu den klassischen Rotweinen in Deutschland und gibt in Sachsen einen leichten und frischen Schoppenwein von schöner, kräftiger Farbe.

Dornfelder
Diese im Jahre 1955 in Weinsberg gezüchtete Rebsorte hat in den
vergangenen Jahren in Sachsen eine gewisse Verbreitung ge-
funden. Aus dieser Sorte gekelterte Weine sind tiefrot und sehr
farbintensiv. Fruchtigkeit und milde Säure ergeben einen an-
sprechenden Rotwein, der in seinem Bukett leicht an Kirschen bzw.
Brombeeren erinnert.


Regent
Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung aus (Silvaner
& Müller-Thurgau) & Chambourcin, ein Ergebnis zwischen
weißen und roten Sorten. Die Kreuzung erfolgte im Jahr
1967. Der Name leitet sich vom berühmten Diamanten
(140,5 Karat) aus Indien ab, der sich im Jahre 1722 bei
der Krönung Ludwigs XV. auf dessen Krone befand.
Die mittelfrüh reifende Sorte ist sehr frostresistent und
gilt als die gegen beide Mehltau-Krankheiten widerstands-
fähigste Neuzüchtung Deutschlands. Seine Farbe ist tief-
rot und kräftig im Geschmack.

Schwarzriesling
Die rote Rebsorte ist im Burgund schon seit über 400 Jah-
ren bekannt. In Frankreich wird sie auf Grund des späten
Antriebs und der frühen Reife vor allem im Norden kulti-
viert. Nach neusten genetischen Untersuchungen ent-
stand durch natürliche Kreuzung von Traminer und
Schwarzriesling die Burgunderfamilie.
In Deutschland wird es vorwiegend in Württemberg ange-
baut. Der Schwarzriesling bevorzugt leichtere Böden.
Seine Farbe ist hell- bis ziegelrot und zeigt Aromen wie
Brombeere, Waldbeere und Himbeere. Sein samtiger Ge-
schmack mit feiner Säure passt ausgezeichnet zu Lamm.

Domina
Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Blauer
Portugieser und Blauer Burgunder (Spätburgunder). Der
lateinische Name bedeutet " Herrin ". Der Sortenschutz
wurde im Jahre 1974 erteilt. Die Sorte wird vor allem im
deutschen Anbaugebiet Franken kultiviert. Sie erbringt
einen dunkelroten betonten Rotwein.



Traminer


Spätburgunder


Grauburgunder